Lexikon
Mit diesem Glossar stellen wir Ihnen eine Übersicht zu häufig genutzten und relevanten Fachbegriffen aus der Augenoptik und Optometrie zusammen, die in Zusammenhang mit der Orthokeratologie stehen.
Kurzsichtigkeit und Weitsichtigkeit sind Fehlsichtigkeiten des Auges. In beiden Fällen wird kein scharfes Bild erzeugt, da die einfallenden Lichtstrahlen nicht exakt auf die Netzhaut treffen. Bei der Kurzsichtigkeit werden die Strahlen hinter der Netzhaut gebündelt, bei der Weitsichtigkeit davor. Kurz- und Weitsichtigkeiten können durch Brillen bzw. Kontaktlinsen korrigiert werden.
Sind die lateinischen Fachbegriffe für Kurzsichtigkeit (Myopie) und Weitsichtigkeit (Hyperopie). Siehe Lexikonbeitrag zuvor.
Je kleiner der Helligkeitsunterschied eines Objektes zu seiner Umgebung ist, desto geringer ist der Kontrast. Als Kontrastsehen bezeichnet man die Fähigkeit, bereits minimale Helligkeitsunterschiede wahrnehmen zu können. Das Kontrastsehen ist je nach Person individuell – ein hohes Kontrastsehen bedeutet, dass kleinste Helligkeitsunterschiede wahrgenommen werden. Man spricht beim Kontrastsehen fachlich von der Grenze der Sichtbarkeit (minimum visibile).
Als Ulcerationen (lat. ulcus corneaea) bezeichnet man Hornhautgeschwüre, die meist als Folge einer Hornhautentzündung entstehen. Neben bakteriellen oder viralen Ursachen für Ulcerationen, können auch Pilze oder sehr schlechte Kontaktlinsenpflege einen Ulcus zur Folge haben.
Das Biomikroskop (oft auch Spaltlampe genannt) ist ein optisches Instrument, mit dem das menschliche Auge durch gute Beleuchtung und verschiedene Vergrößerungsstufen im Detail untersucht und beurteilt werden kann. Das Gerät kann zusätzlich mit einer Videokamera ausgestattet werden, um Foto- und Videoaufnahmen von z. B. Hornhaut, Bindehaut oder Augenlinse zu machen.
Myopie ist die Fachbezeichnung für Kurzsichtigkeit. Die Myopie-Entwicklung beschreibt also den Fortlauf der Kurzsichtigkeit. Speziell bei Kindern kann sich die Myopie aufgrund des Wachstums sehr schnell verstärken. Orthokeratologie ist nachgewiesenermaßen eine Möglichkeit, um die Myopie-Entwicklung zu kontrollieren.
Als Astigmatismus (auch „Hornhautverkrümmung“ genannt) wird eine spezielle Art der Fehlsichtigkeit bezeichnet. Grund ist eine Verformung bzw. Verkrümmung der Hornhaut. Somit kann das einfallende Licht nicht mehr gleichmäßig gebrochen werden. Der Astigmatismus kann problemlos durch eine Brille oder Kontaktlinse korrigiert werden, sodass einwandfreies Sehen sichergestellt wird.
Die Dioptrie (Abkürzung: dpt) ist die Maßeinheit für die Brechkraft von optischen Medien oder Systemen. Dabei gilt: Dioptrien sind der Kehrwert des Meters. In der Augenoptik werden Dioptrien meistens in Viertelschritten genannt und geben durch das Vorzeichen die Art der Fehlsichtigkeit an. Somit steht ein vorstehendes „+“ für Weitsichtigkeit und ein „-“ für Kurzsichtigkeit.
Formstabile Kontaktlinsen, im Volksmund auch als „harte Kontaktlinsen“ bezeichnet, bestehen im Gegensatz zu weichen Kontaktlinsen aus einem kaum verformbaren Material. Durch das formstabile Material können die Linsen deutlich exakter an die individuellen Begebenheiten des Auges angepasst werden. Dadurch ergeben sich spezielle Korrektionsmöglichkeiten, beispielsweise die Orthokeratologie, die mit weichen Linsen nicht durchführbar ist.
Hydrostatische Kräfte entstehen bei der Anziehung von Wassermolekülen. Diese Art von Energie macht man sich auch in der Kontaktlinsenanpassung zunutze, wobei hier die Wechselwirkung zwischen Kontaktlinse und Hornhaut stattfindet. Vor allem in der Orthokeratologie setzt man hydrostatische Kräfte gezielt ein, um Fehlsichtigkeiten über Nacht korrigieren zu können.
Abrasionen sind Abschabungen oder Abschürfungen des Hornhaut-Epithels, also der äußeren Schicht der Hornhaut. Ausgelöst werden diese Verletzungen zum Beispiel durch Verunreinigungen der Kontaktlinse, aber auch durch Fremdkörper wie Sand oder Wimpern. Mögliche Symptome von Abrasionen sind Rötungen, tränende Augen, Schmerzen, aber auch Lichtempfindlichkeit, verschwommenes Sehen oder ein störendes Fremdkörpergefühl.
Der Topograph ist ein optisches Gerät zur Vermessung der Hornhautvorderfläche. Wie der Name bereits vermuten lässt, kann der Topograph eine detaillierte "Landkarte" der Hornhaut anfertigen. Das Gerät misst dazu die Beschaffenheit der Vorderfläche mit einer Genauigkeit im hundertstel-Millimeter-Bereich. Moderne Topographie-Systeme erfassen mehr als 20.000 Messpunkte pro Auge. Diese Vorgehensweise ist ein wichtiger Schritt bei der Anpassung formstabiler Kontaktlinsen.